Anästhesie
Autor: Dr. med. Götz Lauterbacher
geschrieben am: 24.4.2020
Die wesentliche Arbeit eines Anästhesisten besteht darin, die Operation für den Patienten schmerzfrei zu gestalten und seine lebenswichtigen Funktionen zu überwachen, zu erhalten oder in bestimmten Situationen zu ersetzen. Daneben sind im Laufe der letzen Jahrzehnte für die Anästhesie im Krankenhaus allerdings weitere wichtige Aufgabenfelder hinzugekommen.
So obliegt der Abteilung heute nicht nur die perioperative anästhesiologische Betreuung der Abteilungen Chirurgie einschließlich Unfallchirurgie, Orthopädie, HNO, medizinische Abteilung und Röntgenabteilung, sondern auch die organisatorische Leitung der interdisziplinären Intensivstation.
Weitere Schwerpunkte sind Organisation des Transfusionswesens mit Eigenblutspende und Leitung des Blutdepots, die perioperative Schmerztherapie sowie die Organisation des ärztlichen Rettungsdienstes der Stadt Herten.
Bei vielen Operationen kann der Patient zwischen einer Allgemeinbetäubung (Narkose) oder einer Teilbetäubung wählen. Die Narkose wird in Form eines Kombinationsverfahren mit volatilen und injizierbaren Anästhetika als totale intravenöse Anästhesie ohne Narkosegas (TIVA) oder bei speziellen Eingriffen als Kombination von der Vollnarkose und Regionalanästhesie durchgeführt. Bei den örtlichen Betäubungsverfahren werden Blockaden einzelner Nerven, der Nervengeflechte und rückenmarksnahe Betäubungen (Spinal- und Peridualanästhesien) vorgenommen. Bei speziellen Eingriffen können auch Verfahren kombiniert werden.
Auf der interdisziplinären Intensivstation im 1. OG werden Patienten, bei denen eine lebenswichtige Funktion, z. B. Gehirn, Kreislauf, Atmung gestört oder gefährdet ist, überwacht und behandelt. Für die Patienten der operativen Fachabteilungen sind die Ärzte und Ärztinnen der Abteilung für Anästhesie und operative Intensivmedizin zuständig, die sie zusammen mit den Ärzten der jeweiligen operativen Abteilungen betreuen. Bei der Raumgestaltung wurde dafür gesorgt, dass bei aller Notwendigkeit einer ständigen Überwachung des Patienten dessen Privatsphäre, soweit möglich, erhalten bleibt.
Das Transfusionswesen in unserem Krankenhaus wird vom Abteilungsleiter organisiert, der Vorsitzender der Transfusionskommission und Leiter des Blutdepots ist.
Bei Operationen mit hohen Blutverlusten werden als fremdbluteinsparende Methoden die Eigenblutspende, die maschinelle Autotransfusion oder in seltenen Fällen die isovolämische Hämodilution eingesetzt.
Bei der Schmerztherapie unterscheidet man zwischen akuten und chronischen Schmerzzuständen. Das Diagnosespektrum erstreckt sich dabei von Kopfschmerzen bis hin zu Tumorschmerzen. Wir streben an, den Aufenthalt im Krankenhaus soweit wie möglich schmerzfrei zu gestalten, insbesondere nach Operationen. Systemisch wirkende Arzneimittel und örtliche Betäubungsverfahren mit aufwendigen Kathetertechniken und auch die sogenannte Patientenkontrollierte Analgesie (PCA-Pumpe) mit Opiaten oder mit Lokalanästhetikum kommen hier zum Einsatz. Bei der PCA-Pumpe kann der Patient selbst bei Bedarf auf Knopfdruck eine zuvor eingestellte Menge eines Schmerzmittels injizieren. Diese Methode erlaubt dem Patienten die Schmerztherapie mitzugestalten und trägt zu einer Optimierung der Schmerzbekämpfung bei.
Rund um die Uhr stellt das Elisabeth Hospital Ärzte für das mobile Notarztsystem in unserem Stadtgebiet zur Verfügung. Neben den Ärzten der Anästhesieabteilung wirken im Bereitschaftsdienst auch die Kollegen der chirurgischen und internistischen Abteilung im Notarztdienst mit.
Ihr Experte
Anästhesie
