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Sekretariat Koloproktologie

Chefsekretärin  Sandra Schmidt

Sandra Schmidt

Chefsekretärin

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sandra.schmidt@proselis.de

Kontakt Koloproktologische Ambulanz

Christel Rengel
Tel.: 0 23 61 / 54-27 54
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eMail: christel.rengel@proselis.de

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Tel: 0 23 61 / 54-27 53
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Dickdarmkrebs - Kolonkarzinom

Der Dickdarm gliedert sich in drei Abschnitte: Blinddarm (Coecum), Grimmdarm (Kolon), und Mastdarm (Rektum). Blinddarm und Grimmdarm bilden mit etwa einem Meter Länge den Hauptteil des Dickdarmes. Aufgabe von Blind- und Grimmdarm ist die Rückgewinnung des Wassers und der Salze aus dem nach der Dünndarmpassage verbliebenen Speisebrei. 

Bösartige Neubildungen des Dickdarmes gehören in Deutschland zu den häufigsten bösartigen Erkrankungen. Jedes Jahr werden 25-30 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner festgestellt.   In Deutschland ist Darmkrebs bei Frauen die zweithäufigste und bei Männern die dritthäufigste Krebsart.

Die Ursachen für die Entstehung von Darmkrebs sind vielfältig. Neben einer seltenen erblichen Form (Familiäre adenomatöse Polyposis) mit einem nahezu hundertprozentigen Erkrankungsrisiko für alle Nachkommen, ist in einigen Fällen eine familiäre Häufung zu beobachten. Weiterhin spielen Ernährungsgewohnheiten (rotes Fleisch, hoher Fettkonsum) eine Rolle.

Welche Untersuchungen sind notwendig?

Besteht der Verdacht auf eine bösartige Neubildung des Dickdarmes sollte zunächst eine Dickdarmspiegelung (Koloskopie) mit Entnahme von Gewebeproben durchgeführt werden. Diese sollte immer den gesamten Dickdarm einschließen, da in zwei bis drei Prozent der Fälle ein Zweitkarzinom vorliegt. Ist eine vollständige Dickdarmspiegelung nicht möglich, sollte ersatzweise eine Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel durchgeführt werden.

 

Entfernung Sigmakarzinom mit Lymphknoten. Arterien rot, Lymphknoten schwarz

Bei Nachweis eines bösartigen Tumors sind vor der Operation weitere Untersuchungen notwendig. 

Hierzu gehören: 

  • Eine Röntgenaufnahme der Lunge in zwei Ebenen, diese dient dem Ausschluss von Tochtergeschwülsten (Metastasen), ggf. auch CT des Bustkorbes
  • Ein Ultraschall des Bauchraumes zum Ausschluss von Metastasen in der Leber.
  • Eine Blutuntersuchung bei der unter anderem die sogenannten Tumormarker bestimmt werden. Dabei handelt es sich um Eiweißstoffe im Blut, die bei bösartigen Tumoren vermehrt gebildet werden. Tumormarker sind nicht in jedem Fall nachweisbar, erlangen jedoch in der Nachsorge der Tumorerkrankung ihre Bedeutung.
  • Eine Computertomografie des Bauchraumes mit Kontrastmittel
  • Bei unklarem Befund, insbesondere an der Leber, ggf. zusätzlich MRT und/oder Kontrastmittelsonographie
  • Eine Kraftmessung des Schließmuskels.

 

Entfernung rechtsseitiges Karzinom mit Lymphknoten. Arterien rot, Lymphknoten schwarz

Wie sieht die chirurgische Behandlung aus?

Nur durch eine chirurgische Entfernung des Tumors ist die Heilung von Dickdarmkrebs möglich.

Dabei wird nicht nur der Tumor selbst entfernt, sondern auch die nähere Umgebung mit den Lymphabflussgebieten. Die Lymphe (Gewebswasser) wird in den Lymphknoten gefiltert und diese enthalten dann manchmal Tochtergeschwülste (Metastasen), wobei dies im Rahmen der Ausbreitungsdiagnostik vor der OP (CT, Sono MRT…) nicht festgestellt werden kann. Es werden deshalb die Lymphknoten, die dem Lauf der entsprechenden Arterien benachbart sind bei so einer OP prophylaktisch und therapeutisch mit reseziert. Die Grundsätze hierzu sind in den Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft zur Therapie des Kolonkarzinoms festgelegt.

 

OP-Präparat bei Sigmakarzinom in der Mitte Lymphabflusswegen, nach unten zeigend

Die eigentliche OP-Vorbereitung besteht, nach der neuesten Studienlage, aus einer Darmspülung und Gabe von Antibiotika in Tablettenform am Vorabend und in die Vene kurz vor der OP-Beginn. Die Narkose erfolgt als Intubationsnarkose und gleichzeitig über einen Rückenmarkskatheter (Periduralkkatheter). Dadurch erholt sich der Patient nach der OP viel schneller als in früheren Zeiten.

Die OP kann erfolgen als offene OP oder meistens als laparoskopische OP = minimal invasiv. Sind schon eine oder mehrere offene Bauch-OPs durchgeführt worden ist eine laparoskopische OP häufig nicht möglich. Die Wiederherstellung der Kontinuität des Darmes nach der Tumorentfernung, erfolgt wahlweise durch eine Handnaht  oder mittels  Klammernahtgerät. Noch in Narkose wird ein Zentraler Venenkatheter über eine große Halsvene angelegt. Über diesen können in den ersten Tagen nach der Operation Flüssigkeit, Nährstoffe und Medikamente gegeben werden. Der Kostaufbau beginnt in der Regel am Tag der Operation mit Trinken von Wasser und energy drinks und wird dann schrittweise gesteigert.

Das OP-Präparat ist deshalb meistens ca. 20 – 30 cm lang. Durch die Entfernung eines Darmabschnittes von dieser Größe, bei einer Dickdarmlänge von ca. 110 -140 cm, entstehen keinerlei Nachteile. Im Dickdarm wird nämlich nur Wasser aus dem Darminhalt rückresorbiert, die eigentliche Nahrungsaufnahme findet dagegen im Dünndarm statt.

Risiken der OP sind allgemeine OP-Risiken wie Thrombose, Embolie, Wundheilungsstörung. Spezielles Risiko von Darmoperationen ist der Darmnahtbruch. Dann muss bei dieser eher seltenen Komplikation eine erneute OP durchgeführt werden, häufig mit Anlage eines vorübergehenden künstlichen Darmausganges.

Der stationäre Aufenthalt beträgt normalerweise 5 – 10 Tage.

Wie sieht die Nachbehandlung aus?

Die weitere Behandlung richtet sich nach dem Ergebnis der feingeweblichen Untersuchung des Pathologen. Dieser Befund gibt Auskunft über die Ausdehnung des Tumors in Hinblick auf die Wandschichten des Darmes und den Befall von Lymphknoten. Zusammen mit dem Wissen über das Vorliegen einer Fernmetastase, etwa in der Leber, ergibt sich ein sogenanntes Stadium der Tumorerkrankung. Im Stadium I und II gilt der Tumor als sicher vollständig entfernt, so dass eine weitere Therapie nicht erforderlich ist. Im Stadium III ist der Tumor zwar vollständig entfernt, da jedoch bereits Lymhknotenmetastasen bestanden, sollte eine Chemotherapie angeschlossen werden. Im Stadium IV besteht ein Resttumor dessen weitere Behandlung patientenorientiert geplant werden muss. Die weitere Rehabilitation nach der Operation kann in Form einer Anschlussheilbehandlung (AHB) durchgeführt werden. Die hierzu notwendigen Anträge werden über unseren Sozialdienst (Herr Koschewa) noch während des Krankenhausaufenthaltes gestellt. Die weitere Tumornachsorge sieht dann regelmäßige Untersuchungen vor. Die nachfolgende Tabelle gibt den zeitlichen Ablauf wieder:

Zeitlicher Ablauf der Nachsorge
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Die Ergebnisse unserer Behandlung sind einer ständigen Überprüfung im Rahmen der Qualitätssicherung "Kolon/Rektum-Karzinome" am Institut für Qualitätssicherung in der operativen Medizin gGmbH Magdeburg sowie im Rahmen des zertifizierten Darmzentrums und Referenzzentrum Koloproktologie der CACP („Chirurgische Arbeitsgemeinschaft Coloproktologie“ der „Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie“) unterworfen.

Ihre Experten

Koloproktologie

Chefärztin der Sektion für Koloproktologie Dr. med. Gabriele Böhm
Chefärztin der Sektion für Koloproktologie

Dr. med.
Gabriele Böhm