Informationen für Patienten

a) Wie geht man mit Durchblutungsstörungen der Beine um?

Für Patienten Durchblutungsstörung der Beine

Jeder dritte Bewohner in Deutschland über 40 Jahren hat Durchblutungsstörungen. Treten diese Durchblutungsstörungen an den Beinen auf, so redet man von der sogenannten Schaufensterkrankheit oder der PAVK (periphere arterielle Verschlußkrankheit). Diese Krankheit wird in mehrere Stadien unterteilt.

Das Frühstadium I geht mit Engstellen an den Schlagadern einher, ohne dass diese vom Patienten bemerkt werden. Diese Engstellen werden meist zufällig im Rahmen von anderen Untersuchungen festgestellt.

Erst im Stadium II verspürt der betroffene Patient belastungsabhängige Schmerzen. Je nach Verschlußlokalisation können unterschiedliche Muskelgruppen betroffen sein.

Die Muskeln reagieren, da diese bei Belastung nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden, sie verkrampfen und führen zum Abbruch der Belastung, d.h. der Patient muss stehenbleiben. Da vielen diese Unterbrechung des Laufens unangenehm ist, kaschieren diese durch das Stehenbleiben vor Schaufenstern, deshalb „Schaufensterkrankheit“. Während der Erholungsphase beim Betrachten eines Schaufensters regenerieren die Muskeln und danach kann wieder eine Strecke gelaufen werden.

Das nächste Stadium, das Stadium III, geht mit Ruheschmerzen einher, d.h. die Sauerstoffversorgung der Muskulatur reicht auch nicht mehr in Ruhe aus, so dass hier ein deutlich ernstes gefährliches Symptom für die Beine hinzugekommen ist.

Im Stadium IV kommt es zum Untergang von Zellen mit Ausbildung von Nekrosen.Meist sind hier die Endstrombahnen betroffen, d.h. die Zehen, Knöchel oder die Ferse. Kleine zufällige Bagatellwunden heilen nicht mehr ab und werden stattdessen immer größer. Ab dem Stadium III und IV besteht ein hohes Risiko für eine Amputation. Deshalb müssen diese Symptome sehr ernst genommen werden und, sofern diese auftreten, diagnostische Schritte eingeleitet werden.

Welche Untersuchungsmethoden stehen zur Verfügung?

Zunächst erfolgt ein Abtasten der Pulse. Wenn die Pulse nicht tastbar sind, gibt es Doppler-sonographische oder andere Ultraschall-Verfahren, bei denen die Durchblutung gemessen werden kann.

Darüber hinaus kommen aber auch Computertomographie, Magnetresonanzangiographie und die Katheter-Angiographie in Frage.

Je nach Ausmaß der Verengung gibt es unterschiedliche Behandlungsverfahren. Diese reichen von der Aufdehnung unter Röntgenkontrolle über die Implantation von Stents bis hin zur Bypass-Operation, die zum Teil auch heute minimal-invasiv endovaskulär durchgeführt werden kann, d.h. die Prothese wird in die Adern eingesetzt.

Darüber hinaus muss durch eine Blutverdünnung der Blutfluss positiv beeinflusst werden. Auch kann durch Medikamente die Verklebungstendenz der Blutplättchen herabgesetzt werden, wie z.B. Aspirin-Präparate. Vorsichtig muss man bei Außenseitermethoden sein, bei denen der wissenschaftliche Nutzen nicht belegt ist, z.B. Sauerstoff-, Ozon-, Eigenblut-, Frischzellen- oder ???-Therapie.

Vorbeugen kann man einer Durchblutungsstörung nur durch Minderung der Risikofaktoren, d.h. Behandlung von Bluthochdruck und Diabetes mellitus, das Meiden von Noxen, wie z.B. das Rauchen sowie die Umstellung falscher Ernährung. 

Neben der Durchblutungsstörung der Beine sind auch der Schlaganfall und der Herzinfarkt katastrophale Folge von Durchblutungsstörungen.

Bei Symptomen sollte unbedingt eine gefäßchirurgische oder angiologische Ambulanz oder Praxis aufgesucht werden.

b) Was ist ein Aneurysma - wie kann es heute behandelt werden.

Unter einem Aneurysma versteht man die Erweiterung einer Schlagader. Dies kann auch die Hauptschlagader im Bauch betreffen.

Die Hauptgefahr eines Aneurysmas liegt darin, dass es plötzlich platzen kann und es zu einer inneren Verblutung kommt.

Darüber hinaus können sich in dem Aneurysma Blutgerinnsel bilden, die dann mit dem Blutstrom verschleppt werden und andere Gefäße verschließen können, insbesondere in der unteren Körperhälfte. Die Ursache für ein Aortenaneurysma ist in der Arterienverkalkung zu sehen, die sogenannte Arteriosklerose.

5 von 100 Männern über 65 Jahren habe eine krankhafte Erweiterung der Hauptschlagader. In vielen Fällen reicht eine Überwachung. Ab einer bestimmten Größe muss operiert werden, um das Risiko einer Ruptur zu vermeiden. Insbesondere sind Raucher gefährdet, darüber hinaus aber auch Patienten mit Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen.

Albert Einstein, Thomas Mann und Charles De Gaule sind an einem Aortenaneurysma gestorben.

Heutzutage kann man ein Aneurysma frühzeitig durch ein einfaches schmerzloses Ultraschall-Screening (Vorsorgeuntersuchung) erkennen.

Was wird bei einem Screening gemacht?

Es wird der Bauch abgetastet und eine kurze Ultraschalluntersuchung durchgeführt, bei der der Durchmesser der Bauchschlagader innerhalb weniger Sekunden gemessen werden kann. Jede Gefäßchirurgische Ambulanz kann dieses Screening durchführen. Es wird dort auch angeboten.

Ab einem Durchmesser von 4-5 cm steigt die Gefahr des Platzens durch einen Gefäßwandeinriss drastisch an, so dass diese Größe im Querdurchmesser als sogenannte Schallgrenze gilt, bei der behandelt werden muss.

Heute wird die Behandlung des Bauchaortenaneurysmas in einem großen Teil nicht mehr durch eine Bauchoperation durchgeführt, sondern durch 2 kleine Leistenoperationen kann die Ersatzprothese für die Bauchschlagader von der Leiste eingeführt werden und in der alten Schlagader verankert werden.

Dieses Verfahren stellt für die Patienten eine deutlich geringere Belastung dar, ist genauso sicher wie die offene Methode und führt dazu, dass die Patienten wesentlich schneller das Krankenhaus verlassen können.

Bildbeschreibungen

a) Venenbypass

b) Ausschälplastik (TEA)

c) Y Prothese

d) Bypassformen

PI oberhalb des Kniegelenkes

PIII unterhalb des Kniegelenkes

Unterschenkelanschluß

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Chefarzt der Gefäßchirurgie Dr. med. Uwe Gallkowski
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