Hebammenkreißsaal
Natürliche Geburt in der Klinik
Die Geburtsklinik im Prosper-Hospital Recklinghausen hat einen hebammengeleiteten Kreißsaal
Viele Schwangere haben den Wunsch nach einer möglichst interventionsarmen Geburt, möchten dabei jedoch nicht auf die sichere Umgebung eines Krankenhauses verzichten.
Das Modell Hebammenkreißsaal macht dies im Prosper-Hospital Recklinghausen möglich. Entscheiden sich Mütter für diesen Weg, werden sie ausschließlich von einer Hebamme begleitet. Das ermöglicht gesunden Frauen eine natürliche Geburt im Krankenhaus.
"Der Wunsch nach einer natürlichen Geburt ist durchaus berechtigt und realistisch. Deshalb haben wir uns entschieden, einen hebammengeleiteten Kreißsaal zu etablieren", sagt Anna Klyk-Jankowski, pflegerische Leiterin der Geburtshilfe im Prosper-Hospital und Projektleitung.
Das Projekt wurde zur Stärkung der klinischen geburtshilflichen Versorgung ins Leben gerufen. "Wir wollen eine Anlaufstelle für Frauen bieten, die ihr Kind selbstbestimmt aus eigener Kraft und so natürlich, wie möglich gebären wollen", erklären die Hebammen Franziska Perschau und Karin Nöthe, die das Projekt ebenfalls mitgestalten. Das Hebammenteam hatte sich gemeinsam mit dem Prosper-Hospital für das Förderprogramm zur Einrichtung von Hebammenkreißsälen des Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen – MAGS beworben und eine Zusage erhalten.
Wie bei einer Geburt zu Hause oder im Geburtshaus ist auch das Gebären im Hebammenkreißsaal für Frauen geeignet, bei denen eine gesunde Einlings-Schwangerschaft besteht. Die Schwangeren werden im Hebammenkreißsaal 1:1 von einer Hebamme begleitet. Es gibt laut Studien unter der Geburt weder mehr noch weniger Komplikationen. Im Gegensatz zu den üblichen Kreißsälen werden jedoch insgesamt weniger Medikamente verabreicht und die Geburten verlaufen häufiger ohne medizinische Eingriffe, wie etwa Wehentropf, Dammschnitt, Saugglocke oder Periduralanästhesie(PDA).
Sollten allerdings Komplikationen auftreten, ist sofort ein Arzt zur Stelle. Mutter und Kind sind damit im hebammengeleiteten Kreißsaal genauso sicher wie in einem ärztlich geleiteten Kreißsaal.
Der Hebammenkreißsaal fördert natürliche Geburtsverläufe mit weniger operativen Eingriffen und Schmerzmitteln. Die Geburtsdauer verkürzt sich im Durchschnitt, und die medizinische Sicherheit ist unverändert. Das haben die Erfahrungen in einigen Nachbarländern gezeigt, in denen schon seit Jahren hebammengeleitete Geburtshilfe praktiziert wird. Mehr Frauen haben die Geburt positiv erlebt und stillen anschließend ihr Neugeborenes häufiger.
Der Hebammenkreißsaal ergänzt den ärztlich geleiteten Kreißsaal in der geburtshilflichen Abteilung des Prosper-Hospitals. "Es gibt weder eine räumliche noch eine personelle Trennung. Falls notwendig wird das erfahrene Hebammenteam um ein Ärzteteam ergänzt", sagt Frau Brenner.
Eine Geburt im Hebammenkreißsaal kommt für Sie in Frage, wenn
- eine Einlingsschwangerschaft besteht
- Ihr Kind zur Geburt mit dem Köpfchen unten liegt
- eine gesunde Schwangerschaft vorliegt
- Sie motiviert sind, aus eigener Kraft und möglichst ohne medizinische Eingriffe, aber mit einer intensiven Hebammenbegleitung zu gebären
Wie kann ich das Angebot "Hebammenkreißsaal" nutzen?
- Anmeldung zwischen der 28. und 32. SSW
- Bitte diesen Fragebogen ausgefüllt mitbringen
- In einem Vorgespräch klären wir gemeinsam, ob die Voraussetzungen für eine hebammengeleitete Geburt gegeben sind.
- In der 34.-36. SSW laden wir Sie zu einem zweiten Gespräch ein, um gemeinsam zu erörtern, ob für Sie und Ihr ungeborenes Kind einer Geburt im Hebammenkreißsaal nichts im Wege steht.
Das Projekt "Hebammengeleiteter Kreißsaal" wird vom Bund und vom Land NRW gefördert.
Ansprechpartner
Hebammenkreißsaal
Bereichsleitung Frauenklinik und Geburtshilfe / Leitende Hebamme
Anna Klyk-Jankowski
Telefon: 02361 54 15106E-Mail: anna.klyk-jankowski@proselis.de




