Weihnachtliche Besinnlichkeit im Krankenhaus?

Ein Gang an Heiligabend durch das Stiftungsklinikum PROSELIS

Es ist Heiligabend 17:00 Uhr – viele Menschen zieht es nach Hause zu ihren Familien. Sie wollen durchatmen und etwas zur Ruhe kommen, bevor das neue Jahr schon wieder anklopft. Doch in einem Krankenhaus, wie dem Prosper-Hospital oder dem St. Elisabeth-Hospital Herten, ist immer Betrieb. Eine Weihnachtsruhe gibt es nicht – oder vielleicht doch?! Wir haben an ein paar zentralen Stellen einmal nachgefragt:

An den Informationen der beiden Häuser ist schon eine besondere Stimmung. Frauke Müller ist stellvertretende Leitung dort und erzählt: „Insgesamt ist es natürlich etwas ruhiger als sonst – der Personalschlüssel wird aber auch dementsprechend angepasst. Dafür führt man mehr Gespräche mit Patientinnen und Patienten, die von den Stationen runter ins Foyer kommen und einfach Redebedarf haben. Einige bemitleiden uns Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, andere sind einfach nur traurig, dass sie nicht nach Hause durften und wieder andere trifft man jedes Jahr wieder. Aber insgesamt entstehen auch wirklich schöne Gespräche.“

Aus der Zentralküche des Stiftungsklinikums PROSELIS strömt ein Duft von Bratäpfeln, Gänsebraten, Zimt und Nelken, denn die Hospital-Service Gesellschaft kocht auch Weihnachten Essen für die rund 700 Patient:innen und Mitarbeiter:innen, die an den Weihnachtstagen im Haus bleiben müssen. Gleichzeitig bereitet Olaf Diekamp, Leiter Verpflegungsmanagement, mit seinem Team wie jedes Jahr 100 Weihnachtsgänse in den großen Öfen zu. Jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin des Stiftungsklinikums Proselis hatte die Möglichkeit eine fix und fertig gegarte Gans als komplett Menü zu bestellen, die dann vor dem Weihnachtsfest abgeholt werden kann. „Bei uns ist vor und während der Weihnachtstage schon Hochbetrieb, aber alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wissen wie wichtig es ist, gerade an solchen Feiertagen für das leibliche Wohl im Haus zu sorgen.“

Auch die Patientinnen und Patienten der Zentralen Notaufnahme freuen sich in diesen Tagen, wenn sich jemand um ihr Wohl kümmert und sich Zeit für ihr Anliegen nimmt, erzählt Anke Sonntag-Ontrup, pflegerische Leitung der ZNA im Prosper-Hospital. Hier kommt die gereizte Gallenblase und dort der missglückte Versuch den Tannenbaum in den Christbaumständer zu bekommen: „Wir haben tatsächlich deutlich mehr Schnitt- und Quetschverletzungen an diesen Tagen und natürlich sorgen wenig Bewegung, viel und fettiges Essen für typische Beschwerden im Oberbauch. Das kann ich mit einem Augenzwinkern erzählen, weil es sich meistens um kleinere, weniger bedrohliche Diagnosen handelt. Allerdings gibt es auch sehr aufreibende Momente, da viele Menschen die Weihnachtstage auch als dunkel und einsam erleben. So muss man auch immer wieder mit Patientinnen oder Patienten rechnen, die einen Suizidversuch unternommen haben.“

Im Gegensatz dazu steht der Kreißsaal im Prosper-Hospital. Hier fängt natürlich auch an den Weihnachtstagen neues Leben an. „An Heiligabend und an den folgenden Tagen herrscht eine ganz besondere Atmosphäre und wir versuchen auch zwischendurch mal im Team zusammenzusitzen“, erzählt Ana Klyk-Jankowski. Sie ist leitende Hebamme und Bereichsleitung der Frauenklinik und hat im Kreißsaal schon dem ein oder anderen Christkind auf die Welt geholfen. „Für die Eltern ist das natürlich immer eine große Freude. Haben sie allerdings schon Geschwisterkinder Zuhause, ist es für die Eltern natürlich schwierig, den Kindern Zuhause ein schönes Weihnachten zu gestalten.“
Die Familie kann Weihnachten dann gemeinsam auf der Station verbringen. Das bestätigt Susanne Kwiatkowski, Stationsleitung auf der Gynäkologie und Geburtshilfe. Insgesamt kehrt in der Geburtshilfe über die Feiertage nicht so richtig Ruhe ein. „Geburten sind eben nicht planbar. Wir sind auf der Station genauso besetzt wie immer, aber wir achten darauf, dass die Kolleginnen sich freiwillig für Dienste über die Feiertage eintragen können.“

Stationsleitung Sultanja Mesanovic erzählt von ihrer Arbeit auf der Geriatrie im Prosper-Hospital: „Bei uns geht es an diesen Tagen durchaus emotional zu.“ Um die Weihnachtstage herum kommt dem Pflegepersonal eine noch wichtigere Rolle zu. Es geht um mehr als nur medizinische Versorgung – es geht ums Trösten, ums Kümmern, ums Händchenhalten oder darum, in Erinnerungen an vergangene Weihnachten zu schwelgen. „Unsere Mitarbeitenden leisten an diesen Tagen viel „emotionale Auffangarbeit“, und das mit vollem Herzen“, weiß Mesanovic aus Erfahrung.

Weihnachtlich wird es also auch im Stiftungsklinikum PROSELIS. Ruhe kehrt mal mehr und mal weniger ein – aber der Zauber von Weihnachten oder eine besondere Atmosphäre sind immer irgendwo zu spüren.

Unsere Gottesdienste in den beiden Häusern des Stiftungsklinikums PROSELIS

Die Seelsorger:innen der beiden Häuser im Stiftungsklinikum PROSELIS laden an den Feiertagen zu Gottesdiensten in das Prosper-Hospital und das St. Elisabeth-Hospital Herten ein.

Prosper-Hospital:

Heiligabend, 24.12.24: 17:00 Uhr, Ökumenischer Weihnachtsgottesdienst für Patienten, Angehörige und Besucher
1. Weihnachtstag, 25.12.24: 10:00 Uhr, Eucharistiefeier
2. Weihnachtstag, 26.12.24: 10:00 Uhr, Eucharistiefeier
Sonntag, 29.12.: 10:00 Uhr, Eucharistiefeier
Neujahr, 01.01.25: 10:00 Uhr, Eucharistiefeier zum Jahresbeginn

St. Elisabeth-Hospital Herten:

1. Weihnachtstag, 25.12.24: 09:00 Uhr, Hl. Messe
Dreikönigstag, 06.12.25: 15:00 Uhr, Krippenandacht (Ökumenischer Gottesdienst) mit Kinderchor und Sternsingern