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Kontakt zur Medizinische Klinik III - Nephrologie, Hypertensiologie und Diabetologie

Chefsekretärin   Susanne  Maleszka

Susanne Maleszka

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Bluthochdruck

Keine Erkrankung des linken Armes!

Zwar misst der Rechtshänder meistens durch Aufpumpen einer Blutdruckmanschette am linken Oberarm den Blutdruck. Die gemessenen Werte aber sagen ihm bei einer Selbstmessung oder dem Arzt, ob die Druckverhältnisse im Kreislauf insgesamt normal oder bereits bedrohlich zu hoch sind. Die Blutdruckmessung gilt weltweit als häufigste medizinische diagnostische Maßnahme. Sie ist mit einfachem Gerät ohne große Belastung für den Patienten in sehr kurzer Zeit an jedem Ort durchführbar und kann wichtige Hinweise auf eine Ursache geklagter Beschwerden eines Patienten, z.B. Kollapsneigung oder Kopfschmerz und Schwindel geben.

Das Grundprinzip der Messung der Blutdruck- oder auch „RR“-Messung- hat sich in den letzten 100 Jahren nicht verändert. 1895 hatte der italienische Kinderarzt Riva-Rocci (daher auch die Abkürzung RR für den Blutdruckwert) bereits mit einer am Oberarm angelegten Staumanschette am Handgelenk den systolischen (oberen) Blutdruck palpatorisch, also durch Tasten bestimmt. 1905 entdeckte der russische Militärarzt Korotkow die nach ihm benannten Strömungsgeräusche bei Teilkompression der Armarterie, worauf der systolische und diastolische (untere) Blutdruckwert bestimmt werden konnte.

Zum Grundverständnis:

Die linke Herzkammer pumpt das Blut mit einem Druck bis 400 mmHg (Hg = Quecksilbersäule) in die Hauptschlagader. Diese federt mit ihren elastischen Muskelfasern den Druck soweit ab (Windkessel), dass der Druck in deutlich abgeschwächter Form in die Organe und Gefäße des Körpers weitergeleitet wird. Diese Elastizität der Schlagadergefäßwand nimmt im Laufe des Lebens ab, die Druckwelle wird weniger gedämpft weitergeleitet, so dass  mit dem 65. Lebensjahr  gut 50 % der Bevölkerung zu hohe Blutdruckwerte haben. 

Unbehandelt führt der zu hohe Druck zu Gefäßwandschäden mit Verdickung, Verkalkung und Verstopfung der Schlagadern, mit Minderdurchblutung und Schäden der durchbluteten Organe, insbesondere des Herzmuskels (Vorhofflimmern, Herzinfarkt), Gehirn (Durchblutungsstörungen, Schlaganfall) aber auch  zum Beispiel der Nieren (Funktionsverlust) oder der Beinschlagadern (Schaufensterkrankheit).

Nach dem Zigarettenkonsum und neben dem Diabetes und der Fettstoffwechselstörung ist der Bluthochdruck der wesentliche Risikofaktor für bleibende gefäßbedingte Organschäden und Beeinträchtigung der Lebensqualität. Daher sollte einer Blutdruckerhöhung möglichst in jungen Jahren durch Sport, gesunde Ernährung und normnahes Körpergewicht entgegengewirkt und bei Entstehung frühzeitig entdeckt und behandelt werden.

Bis zu 6 Monate kann diese durch oben genannte nicht medikamentöse Maßnahmen versucht werden, in den Zielbereich von durchschnittlich (!) kleiner 140/80 mmHg zu kommen.

Das Therapieziel ist immer langfristig ausgerichtet. Einzelentgleisungen sind für den einzelnen Patienten häufig beängstigend und Anlass zur Überprüfung der Grundeinstellung. Gefährlich sind jedoch mehr über lange Zeiträume, sprich Jahre, nicht normgerechte Blutdruckeinstellungen.

„Gesund ins Alter kommen“ ist der Leitgedanke, der den Patienten motivieren sollte „am Thema“ zu bleiben. Neben standardisierter Basistherapie, die weltweit abgestimmten Leitlinien entnommen wird, gibt es für schwer einstellbare Patienten neue Therapieoptionen. Schwer einstellbar ist ein Patient, der unter einer regelmäßig eingenommenen hochdosierten 3-fach-Kombinationstherapie (unter Einschluss eines Entwässerungsmedikamentes) nicht im Zielbereich ist. Hier können  in spezialisierten Zentren kathetergestütze Verfahren, wie die Thermoablation von Nervengewebe in beiden Nierenarterien vorgenommen werden (Verödung von Nervengeflecht in den Nierenschlagadern) sowie in besonderen Fällen eine Anlage eines schrittmacherartigen Stimulators an den Halsschlagadern, der zur reflektorischen Blutdrucksenkung führen kann.

Der Auswertungszeitraum über gut drei Jahre zeigt ein Ansprechen von etwa 50 – 70 % dieser neueren Verfahren. Die Indikation sollte durch einen ausgebildeten Hypertensiologen erfolgen und erst nach gründlichem Ausschluss einer organischen Ursache der Bluthochdruckerkrankung erfolgen.

Mittlerweile sind über die deutsche Hochdruckliga gut 4000 Ärzte in Deutschland als Hypertensiologen zertifiziert, die sich speziell mit der Untersuchung, Schulung und Therapieeinstellung von Bluthochdruckpatienten befassen und sich diesbezüglich jährlich Re-Zertifizieren lassen müssen.

Kontakt

Medizinische Klinik III

Chefarzt Dr. med. Joachim  Kühne
Chefarzt

Dr. med.
Joachim Kühne

Oberärztin Dr. med. Annika  Leist
Oberärztin

Dr. med.
Annika Leist