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Klinik für Unfall-, Hand- und Orthopädische Chirurgie

Chefsekretärin  Gabriele Krajewski

Gabriele Krajewski

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Osteoporose

In Deutschland leben mehr als sechs Millionen Männer und Frauen, die an Osteoporose leiden. Frauensind mit 80 Prozent am häufigsten betroffen. Für die Patienten bedeutet diese Erkrankung ein erhöhtes Knochenbruch-Risiko und vielfach auch chronische Schmerzen, die die Lebensqualität erheblich vermindern.

Der Knochen ist ein lebendes Gewebe, der während des gesamten Lebens auf- und abgebaut wird. Ein vollständiger Ersatz des Schwammknochens erfolgt alle drei Jahre und im Bereich der Röhrenknochen alle 30 Jahre. Dieser Materialaustausch sichert die Stabilität und vor allem auch die Qualität der knöchernen Struktur. Je älter wir werden, desto spröder wird unser Knochenbau. Denn mit zunehmendem Alter lässt die Leistungsfähigkeit der knochenaufbauenden Zellen (die sogenannten Osteoblasten) gegenüber den knochenabbauenden Zellen (die sogenannten Osteoklasten) nach. Dies ist prinzipiell ein normaler Vorgang des Alterns. 

Wer jedoch an einer Osteoporose leidet, hat einen pathologischen Knochenschwund – der Knochen wird viel schneller abgebaut, als bei Menschen die nicht an Osteoporose leiden. Dadurch steigt das Bruchrisiko des Knochens erheblich. Selbst Bagatellunfälle, wie beispielsweise ein Stoß an einer Tischkante oder ein schwungvolles Hinsetzen können hier schon zu Frakturen führen. Bei Brüchen der Wirbelkörper reicht oft schon ein Bücken oder das Heben von nur geringen Lasten wie z.B. einer Einkaufstasche. 

Bei Frauen steht die Osteoporose besonders mit dem Hormonmangel in den Wechseljahren in Zusammenhang: Im Durchschnitt treten die ersten Wirbelbrüche bei Frauen etwa fünf bis zehn Jahre nach dem Eintritt der Wechseljahre auf. Ein weiteres Problem sind die Schenkelhalsbrüche, hier erleiden etwa 130.000 Bundesbürger jährlich diese Verletzung. Bei jüngeren Patienten sind häufiger die sekundären Osteoporosen, insbesondere als Folge bei lang andauernder Cortisontherapie wie z. B. bei Asthma oder Allergien, aber auch bei Patienten mit Immunerkrankungen wie Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises.

Folgen einer Osteoporose sind häufig Wirbelkörpereinbrüche, Beckenbrüche, der Oberschenkelhalsbruch, schulternahe Oberarmbrüche sowie Brüche an den Handgelenken.

Risikofaktoren für eine Osteoporose sind eine kalziumarme Ernährung, mangelnde körperliche Bewegung sowie wenig Sonnenlicht. Darüber hinaus fördert auch Rauchen die Osteoporose, da Raucher und Raucherinnen einen niedrigeren Knochenmineralgehalt haben. Dahingegen wirkt sich ein gemäßigter Rotweinkonsum fördernd auf den Knochenstoffwechsel aus. Allerdings geht dieser Effekt bei gesteigertem Genuss wieder verloren. Auch Unterernährung wirkt sich nachteilig auf den Knochen aus. Zum einen fehlen Fettpolster, die bei einem Sturz die Wucht des Aufpralls bremsen, zum anderen steigert eine kalorienreduzierte Nahrung den Knochenabbau.

Die Hauptrisikogruppen sind daher Frauen, die rauchen, schlank sind und nicht an die Sonne gehen, wobei übermäßige UV-Bestrahlung natürlich ebenfalls zu nachteiligen Folgen wie beispielsweise Hautkrebs führt. Außerdem vermehrt betroffen sind Raucherinnen in der  Postmenopause, d. h. fünf bis zehn Jahren nach den Wechseljahren.

Mit einer Knochendichtemessung kann man frühzeitig nachweisen, ob der Knochen bereits Anzeichen für eine drohende Osteoporose zeigt. Werden Anzeichen für eine Krankheit bzw. für eine drohende Krankheit festgestellt, helfen je nach Knochendichte Medikamente, das Risiko eines Bruches zu vermindern und den Osteoporoseverlauf zu beeinflussen. Wichtig zur Erhaltung der Knochensubstanz ist eine ausreichende körperliche Bewegung oder auch spezielle Gymnastik als Dauertherapie.

Wenn die Krankheit ausgebrochen ist, können durch einen Aufprallschutz, z. B. spezielle Plastikschalen, gefährdete Gelenke geschützt werden. Vorbeugend helfen eine ausgewogene kalziumreiche Ernährung sowie ausreichendes Sonnenlicht. Eine frühzeitige Diagnose der Osteoporose bei Frauen, aber auch bei Männern, sowie eine bewegungsreiche und gesunde Lebensführung sind zur Vermeidung von Komplikationen und Brüchen durch Osteoporose von entscheidender Bedeutung. 

Leider befindet sich Deutschland im europaweiten Vergleich hinsichtlich der Diagnostik und Therapie der Osteoporose im unteren Drittel der Rangliste. Bei vielen Patienten wird zu spät oder gar nicht eine Osteoporose diagnostiziert. Bei vielen weiteren Patienten erfolgt nach korrekter Diagnosestellung keine adäquate Therapie. 

Die Abteilung für Unfall-, Hand- und orthopädische Chirurgie geht daher mit gutem Beispiel voran. Dies erfolgt in enger Kooperation mit der Abteilung für Geriatrie im Rahmen unseres AltersTraumaZentrum Vest

Patienten mit osteoporotischen Frakturen erhalten umgehend eine adäquate Diagnostik und Therapie.

Ihre Experten

Unfallchirurgie

Chefarzt der Klinik für Unfall-, Hand- und Orthopädische Chirurgie Dr. med. Christian Bettag
Chefarzt der Klinik für Unfall-, Hand- und Orthopädische Chirurgie

Dr. med.
Christian Bettag