Minimal invasive Chirurgie, Transanale Endoskopische Mikrochirurgie (TEM)
Die laparoskopische oder videoendoskopisch gesteuerte Operation, oft auch Knopflochchirurgie genannt, wird seit Anfang der 90er Jahre in vermehrtem Maße auch bei Erkrankungen des Dick- und Mastdarmes als eine sichere und für den Patienten vorteilhafte Methode eingesetzt. Durch 5-12 mm kleine Schnitte (Knopfloch!) werden eine Kamera, sowie feine Instrumente in die Bauchhöhle eingebracht und die Operation durchgeführt. Die Operateure verfolgen dies auf einem Bildschirm. Bei Operationen, bei denen Darmanteile entfernt werden müssen, wird über einen zusätzlichen Schnitt, kosmetisch günstig über einen „Bikinischnitt“, von 3-6 cm dieser Darm aus dem Bauch geborgen. In unserer Klinik werden seit Anfang der 90er Jahre Operationen minimal-invasiv durchgeführt.
Bei geeigneten Patienten (nur kleine Voroperationen, bei Tumorleiden eher bei kleineren Tumoren) kann ggf. über nur einen einzigen 2,5 bis 3,5 cm langen Schnitt die laparoskopische OP einschließlich der Entfernung des OP–Präparates durchgeführt werden = Single Port Chirurgie. Der Zugang für diese einzige Baucheröffnung wird dabei mitten durch den Nabel gelegt; darüber wird auch das OP-Präparat geborgen.
Der Vorteil dieser speziellen Technik ist ein rein kosmetischer, weil nur eine kleine Narbe im Bauchnabelbereich zurückbleibt, die Erholung nach der OP ist im Vergleich zur „normalen“ Laparoskopie aber ähnlich.
Welche Krankheiten können so operiert werden?
- Gutartige Darmtumoren (Polypen)
- Entzündungen des Darmes (Divertikulitis, Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa)
- Mastdarmvorfall
- Chronische Verstopfung, Stuhlentleerungsstörungen (auch bei Beckenbodensenkung)
- Endometriose des Darmes
- Verwachsungsbeschwerden
- Abklärung unklarer Befunde
- Bösartige Dick- und Mastdarmtumore
Welche Operationen können durchgeführt werden?
- Darmteilentfernungen (Resektionen bei Tumor oder Entzündung)
- Mastdarmfixation (Rektopexie)
- Erweiterung des Darmes bei Engstellung (Strikturoplastik)
- Lösung von Verwachsungen (Adhäsiolyse)
- Anlage eines künstlichen Darmausganges (Ileo- oder Kolostoma)
- Inspektion der Bauchhöhle (diagnostische Laparoskopie)
- TME (Totale Mesorektumexzision = Entfernung des Mastdarmes bei Mastdarmkrebs mit Wiederanschluss am oberen Analkanal)
Welche Vorteile hat der Patient, gegenüber einer Bauchschnittoperation, bei gleichem Operationsergebnis?
- Weniger Schmerzen nach der Operation
- Kleinere Narben und
- weniger Verwachsungen in der Bauchhöhle
- Schnellere Mobilität
Warum wird nicht immer so operiert?
Diese Methoden können nur angewandt werden, wenn sowohl der Patient, als auch die Krankheit sich für diese Art der Operation eignen. Mehrfache Voroperationen mit Verwachsungen der Dünndarmschlingen untereinander und/oder mit der Bauchdecke verhindern häufig eine Laparoskopie. Schlecht geeignet für diese Methode sind auch Patienten mit sehr ausgeprägtem Übergewicht.
TEM Transanale endoskopische Mikrochirurgie
Geschwülste, die nicht durch eine Schlinge entfernt werden, können mittels eines Spezialinstrumentes durch den After bis zu einer Höhe von 20 cm vom anus entfernt werden.
Komplikationsmöglichkeiten
Die besondere Gefahr der Operation liegt in einer Verletzung von Nerven im kleinen Becken mit der Folge von Blasenentleerungs- und Potenzstörungen. Im weiteren Verlauf kann es zu einer Entzündung des Pouches, einer sogenannten Pouchitis kommen.
Wenn Sie Fragen zu minimal-invasiven Operationen haben oder wenn Sie wissen wollen, ob Sie geeignet für diese Methode sind können Sie uns gerne anrufen.
Ihre Experten
Koloproktologie