Pflege muss menschlich bleiben!
Die Pflege der Zukunft
im Stiftungsklinikum PROSELIS
In Zeiten des Pflegekräftemangels gibt es viele Ideen, wie man die Pflege in Zukunft gestalten kann, welche technischen Unterstützungen man nutzen sollte und wie Pflegekonzepte der Zukunft aussehen könnten. Auch im Stiftungsklinikum PROSELIS bekommen die Experten zu spüren, dass es nicht genügend Pflegekräfte am Markt gibt. Dennoch können alle Strukturen bei hoher Qualität aufrechterhalten werden. Das kann nur funktionieren, weil alle mit anpacken und versuchen, konstruktiv mit Ideen und auch Kritik umzugehen.
Die Devise ist nicht, alles so zu machen, wie es immer war, sondern vielmehr, nach vorn zu blicken und Veränderungen zu wagen.So können Pflegedirektor Frank Huisman und sein Team immer wieder gut ausgebildetes Pflegepersonal für die beiden Häuser gewinnen. „Wir machen alternative Bewerbungsangebote, zum Beispiel im Rahmen von Gesprächen auf einer Party oder bei einem ‚Meet and Eat‘ auf der Zeche Ewald, und konnten so junges und extrem motiviertes Personal gewinnen.
haben wir unsere flexiblen Dienstpläne für Wiedereinsteiger nach Eltern- oder Pflegezeit. Und wir haben noch viel mehr Ideen“, erklärt Huisman. Die Zeiten sind und bleiben jedoch herausfordernd. „Wir müssen versuchen, den Pflegeberuf attraktiver zu machen. Und damit beginnt die Arbeit bei uns selbst: Die Vergütung muss genauso wertschätzend sein wie das tägliche Miteinander in dem Team auf Station. Aber wir müssen auch andere und bisweilen bessere Ideen haben als unsere Wettbewerber.“ So ist es der gesamten Pflegedienstleitung wichtig, dass das Pflegepersonal mitentscheiden kann und Ideen aufgenommen werden. Auch wird durch Sportangebote oder Gesprächsgruppen zu ethisch schwierigen Fällen versucht, die Strukturen und Voraussetzungen auf den Stationen so zu gestalten, dass es immer wieder kleine Entlastungen im Alltag gibt.
„Am Ende zählt eigentlich
nur der Mensch, den wir begleiten.“
Silke Friedrich-Marten ist selbst gelernte Pflegefachfrau und mittlerweile die Ausbildungsbeauftragte der beiden Häuser. Für sie sind Fort- und Weiterbildungen ebenfalls enorm wichtig für die Attraktivität des Jobs: „An dem breitgefächerten Programm wird nämlich sichtbar, wie vielseitig der Pflegeberuf ist und dass er alles andere als eine Sackgasse ist. Wer heute eine Ausbildung in der Pflege macht, weiß oftmals noch nicht, wo er in zehn Jahren steht.“ Neben den Fachweiterbildungen gibt es Weiterbildungen in den Funktionsabteilungen für spezielle Untersuchungen. Außerdem kann man als Pflegefachkraft Leitungsfunktionen oder die Position des Praxisanleiters übernehmen. Nicht zuletzt gibt es mittlerweile einige Studiengänge, die man als Pflegefachkraft absolvieren kann. Die Zukunft der Pflege muss aber auch mit technischen Innovationen gedacht werden. Eine Unterstützung in Form von Robotern oder Mini-Computern ist mittlerweile keine Utopie mehr. Dennoch muss man hier immer abwägen, was wirklich sinnvoll und für den Patienten annehmbar ist. „Tolle Ideen gibt es im Bereich der Inkontinenz, wo zum Beispiel kleine Sensoren feststellen, ob der Patient eine neue Inkontinenzhose benötigt. Zur Dekubitusprävention gibt es mittlerweile Betten, die dabei helfen, dass der Patient nicht ständig auf einer Seite liegt“, so Pflegedirektor Frank Huisman.
Peter Kudritzki, Leiter der PROSELIS Pflegefachschule, möchte die Modernität des Berufs der Pflegefachkraft an sich herausstellen: „Es ist ein Beruf fürs Leben, der beliebter denn je ist. Noch nie haben bei uns so viele Menschen eine Ausbildung in der Pflege begonnen. Und noch nie waren die Perspektiven für ausgebildete Pflegefachfrauen und -männer so gut.“
Unsere drei Experten aus dem Bereich der Pflege haben dabei alle einen ganz ähnlichen persönlichen Blick auf die Pflege der Zukunft. „Am Ende zählt eigentlich nur der Mensch, den wir in einer meist schweren Lebenssituation begleiten dürfen. Damit bringt uns der Patient viel Vertrauen entgegen, das wir nicht verspielen dürfen“, sagt Silke Friedrich-Marten.
Pflegedirektor Frank Huisman ergänzt: „Unser Ziel ist es, dass dieser Mensch, mit welchen Hilfsmitteln und pflegerischen Konzepten auch immer, in unseren Häusern eine Pflege erfährt, in der seine Bedürfnisse wahrgenommen und berücksichtigt werden.“ Peter Kudritzki stimmt dem zu: „Das wird, trotz aller Widrigkeiten, auch mein Bild von der ‚Pflege von morgenʻ bleiben.“ .