Operative Behandlung des Lungenkarzinoms
Autor: Priv.-Doz. Dr. med Jens Jakschik
geschrieben am: 12.1.2020
Bei richtiger Indikationsstellung und korrekter operativer Verfahrenswahl lassen sich akzeptable Morbiditäts- und Mortalitätsraten erzielen.
Seit 2005 wird postoperativ durch eine adjuvante Chemotherapie in den lokal begrenzten Stadien ein bis zu 15 % verbessertes 5-Jahres-Überleben erreicht werden. Diese Behandlung sollte in ein interdisziplinäres Therapiekonzept, wie es in unseren Thorax-Zentren durchgeführt wird, miteingebunden werden. Lungenkarzinome sind mittlerweile die häufigste Krebserkrankung weltweit (12,6% aller neuen Karzinomfälle und 17,8 % aller Krebs-assoziierten Todesfälle).
Basierend auf den weltweit angegebenen Inzidenzraten sind 85 % der Lungenkarzinome bei Männern und 45 % der Lungenkarzinome bei Frauen eine Folge des inhalativen Zigarettenrauchens. Darüber hinaus wird geschätzt, dass 8 % der Todesfälle durch überwiegend berufsbedingte Karzinogene wie Asbest und Uran hervorgerufen werden, 5 % durch Luftverschmutzung, 2 % durch andere Einflüsse. Die Anzahl der gerauchten Zigaretten hat einen unmittelbaren Einfluss auf das Risiko, an einem Lungenkrebs zu erkranken. Im Vergleich zum Nichtraucher ist das Risiko auf das 30-fache erhöht. Man kann davon ausgehen, dass bis zu 10 % aller Raucher am Lungenkarzinom erkranken. Angesichts dieser bedrückenden Statistik hat sich die Prognose in den vergangenen Jahren wenig verbessert.
Bei Diagnosestellung ist nur etwa jeder 3. Patient mit einem nicht kleinzelligen Lungenkarzinom in einem operablen Stadium. Dennoch erweist sich die Operation mit heilendem Ansatz als die Therapie mit der höchsten 5-Jahres-Überlebensrate. Diese liegt im Frühstadium zwischen 60 und 70%. Deshalb sollte es das oberste Ziel sein, Patienten in den lokal begrenzten Stadien sicher zu diagnostizieren und früh einer operativen Therapie zuzuführen. Neben der Tumorausbreitung spielt auch die exakte Untersuchung der Lungenfunktion eine große Rolle, da diese auch die Entscheidung zur Operation unmittelbar beeinflusst.
Hierzu ist eine enge Verzahnung zwischen Thoraxchirurgen und erforderlich, ebenso gehört in die Therapieplanung die Einbindung eines Strahlentherapeuten und .
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